Johann Rist (16071667) wirkte von 1635 bis zu seinem Tode als Pastor in Wedel in der Nhe von Hamburg. Rist, der Mitglied des Nrnberger Pegnesischen Blumenordens (ab 1645) sowie der Fruchtbringenden Gesellschaft (ab 1646) war und zudem im Jahre 1658 eine eigene Sprachgesellschaft grndete (den Hamburger Elbschwanenorden), darf nicht nur als profunder Gelehrter, Naturkundler und viel beachteter Dramatiker, sondern auch als einer der bedeutendsten geistlichen Dichter der Barockzeit neben Andreas Gryphius, Simon Dach, Paul Gerhardt u.a. gelten. Besonders fruchtbar war Rist als Autor geistlicher Lieder, in denen er vielfltige Impulse der Frmmigkeit und Meditationskultur des barocken Luthertums (u.a. Johann Arndt, Johann Gerhard, Josua Stegmann) lyrisch verarbeitete. Rists Lyrik, die nicht zuletzt durch die Gesangbcher und die Kirchenmusik (etwa Johann Sebastian Bachs) weite Verbreitung fand, wird getragen von der berzeugung, dass im geistlichen Gesang der himmlisch-eschatologische Lobgesang jetzt schon hrbar wird. Die Edition macht Rists "Himmlische Lieder" und damit ein wichtiges Segment der geistlichen Lyrik dieses bedeutenden Barockautors einschlielich der Vertonungen, die der Hamburger Ratsmusiker und Kantor Johann Schop (ca. 15901667) schuf, der germanistischen, hymnologischen, musik- und theologie-historischen Forschung textkritisch zuverlssig und reichhaltig kommentiert zugnglich.