Tillfälligt slut – klicka "Bevaka" för att få ett mejl så fort boken går att köpa igen.
Trotz der Zunahme von immaterialguterrechtlichen Nutzungskonflikten wird der Begrundung von Grenzen geistigen Eigentums zu wenig Beachtung geschenkt. Subjektive Immaterialguterrechte mussen um Regeln der erlaubnisfreien Nutzung erganzt werden, damit die dezentrale Erzeugung von Wissen gewahrleistet bleibt. Die Abstimmung von Ausschliesslichkeitsrecht und Nutzungsfreiheit durch solche 'Zugangsregeln' hat mit Referenz auf die sozialen Systeme zu erfolgen, in deren Operationszusammenhang das Werk oder die Erfindung steht. Diese systemtheoretische Reformulierung des Immaterialguterrechts knupft an Erkenntnisse der Informationsoekonomie an und verwendet als Brucke zwischen beiden Disziplinen den auf von Hayek zuruckgehenden Gedanken der 'Wissensteilung'. Markt, Unternehmen und Netzwerk werden als Institutionen der Wissensteilung betrachtet, in denen Beobachtungskapazitat und Selektionsautoritat auf je eigentumliche Weise zur kollektiven Erzeugung von Wissen rechtlich verfasst sind. Dan Wielsch geht der Bedeutung von Zugangsregeln fur den Schutz dieser Institutionen auf verschiedenen Gebieten nach und arbeitet heraus, dass wettbewerbsspezifische Zugangsregeln aus Art. 82 EG das Handeln marktbeherrschender Schutzrechtsinhaber auf den Markten der Informationsindustrie begrenzen. Der Autor zeigt auf, dass sich die Entwicklung von Open Source Software privatautonom gestalteter Lizenzmodelle bedient, um Schutzrechte netzwerkspezifisch zu rekonfigurieren und dass die Funktion des Internets als Medium dezentraler Wissensteilung nur durch medienspezifische Zugangsregeln zu gewahrleisten ist.