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Das, was man spter einmal als christliche Theologie bezeichnen sollte, hat sich auf dem Boden der Auseinandersetzung mit der griechischen Philosophie ausgebildet. In der Antike verstand sich das Christentum selbst als die wahre Philosophie, die ihre entscheidende Prgung durch den Platonismus erhielt. Damit verband sich die berzeugung, dass sich in ihm die Vernunft in vollendeter Gestalt manifestiere. An die Stelle dieser engen Verbindung von Glaube und Vernunft trat allerdings in der mittelalterlichen Scholastik mit der Aristotelesrezeption verstrkt die Unterscheidung von Vernunft und Offenbarung, ohne dass damit die Bindung der Theologie an die Philosophie preisgegeben worden wre. Sie kennzeichnet bei allem Wandel des Vernunftbegriffs auch den Protestantismus, und zwar seit der Reformation. Zumal die neuen philosophischen Systeme seit Descartes zwangen die Theologie dann dazu, das Verhltnis von natrlicher Vernunft und bernatrlicher Offenbarung neu zu bestimmen. Schlielich trat zwar die Reflexion auf die Offenbarung zurck hinter der auf die Religion als menschliche Anlage und geschichtliche Erscheinung, ein Wandel, der sich vor allem mit dem Namen Schleiermachers verbindet und zur Entstehung so unterschiedlicher Disziplinen wie Religionsphilosophie, Religionswissenschaft, Religionspsychologie und Religionssoziologie gefhrt hat. Aber damit verschob sich das Problem nur. Denn jetzt galt es die Frage zu klren, wie sich Religion und Vernunft zueinander verhalten. Jan Rohls stellt den Ideenkomplex "Offenbarung, Vernunft und Religion", der den Ausgangspunkt der traditionellen Dogmatik bildet, an den Anfang seiner Ideengeschichte des Christentums.
Geboren 1949; Studium der Ev. Theologie und Philosophie in Heidelberg, Mnchen und Oxford; 1978 Promotion; 1982 Habilitation; seit 1988 Professor fr Systematische Theologie an der LMU Mnchen; seit 2015 emeritiert.