Wenn etwas zur Erscheinung kommt, aus dem Verborgenen oder aus latenter Anwesenheit ans Licht tritt und sich zeigt, dann geschieht dies keineswegs ausschlieà lich im Modus der Visualità t, sondern es handelt sich, in einem umfassenderen Verstà ndnis, um ein phà nomenales Sinnfà lligwerden und sinnliches Erfahrbarwerden ? es eröffnet sich gleichsam ein Erscheinungs-Raum. Eine solche Prà senzerfahrung umschlieà t sinnlich-perzeptive, imaginative und mentale Aspekte.Welche Befunde ergeben sich, wenn wir diese Implikationen eines ''Zur-Erscheinung-Kommens'' auf Phà nomene der Bildlichkeit, gar das künstlerische Bild, anlegen? Was heià t es also, dass etwas zur Erscheinung kommt? Und inwiefern là sst sich Bildlichkeit als ein ''theoretischer Prozess'' bestimmen?Der vorliegende Band verfolgt das Anliegen, Bildbegriffe und -verstà ndnisse aus dem Kontext historischer theologisch-philosophischer Traditionen stà rker in die gegenwà rtigen Bild-Debatten einzubeziehen und so das Potential metaphysischer Spekulationen und Grundlegungen in seiner systematischen Relevanz für die aktuelle Diskussion zu erschlieà en.Die Autorinnen und Autoren widmen sich der Frage des ''Zur-Erscheinung-Kommens'' aus unterschiedlichen Perspektiven im Ausgang von konkreten, exemplarischen Feldern einer gegenstandsbezogenen Auseinandersetzung. Beitrà ge, die Bildlichkeit aus der Perspektive einer metaphysischen Philosophietradition betrachten, werden mit modernen und zeitgenössischen Themen sowie mit literatur-, kulturwissenschaftlichen Theorien in Bezug gesetzt. In direktem Rekurs auf bildwissenschaftliche Forschungsperspektiven, Befunde und Methoden ist es das Ziel, den Debatten um den Bildbegriff durch eine Fokussierung auf philosophisch-theologische Voraussetzungen eine geistesgeschichtlich breitere Basis zu geben.Der Band eröffnet eine Diskussion, die den Problematisierungszusammenhang syn- wie diachron prismatisch aufbricht. Denn gerade die Konfrontation von disziplinà r miteinander verschrà nkten Ansà tzen aus den Bereichen literarischer und literaturtheoretischer, à sthetischer wie kunsthistorischer, philosophischer, wissenschafts- und kulturgeschichtlicher und nicht zuletzt theologischer Interpretamente verspricht, spezifische Denkweisen und à sthetische Konzeptionen einer Philosophie des Erscheinens klarer zu konturieren.Mit Beitrà gen von Georg W. Bertram, Olaf Breidbach, Saverio Campanini, Anne Eusterschulte, Thomas Leinkauf, Catherine Newmark, Verena Olejniczak Lobsien, Peter Schà fer, Mirjam Schaub, Wilhelm Schmidt-Biggemann, Wiebke-Marie Stock, Ludger Schwarte und Arno Schubbach.