Albert Trebla, Wiener Journalist und im Ersten Weltkrieg Jagdflieger, flieht im Fruhjahr 1938 mit seiner Frau aus dem von deutschen Truppen besetzten Osterreich auf Umwegen ins Engadin. Aber fur den Verfolgten gibt es in der vermeintlich freien Schweizer Bergwelt keine Zuflucht. Trebla fuhlt sich durch eine Serie ratselhafter Todesfalle bedroht und immer mehr in die Enge getrieben. Wie ein Murmeltier versucht er, in Deckung zu gehen, aber wo er auch hinkommt, wird er in auerst merkwurdige Geschichten verstrickt. Mit Murmeljagd wird einer der groen Romane der deutschen Literatur wieder zugnglich: eine Tour de Force ber Vertreibung und Exil, ber das Leben im Ausnahmezustand, ber Wahn und Bedrohung, absurde Irrtmer und eine Menschenjagd. Ulrich Bechers Lust an Sprachexperimenten, seine Vorliebe fr ausgefallene Charaktere und sein politisches Engagement kulminieren in einem psychologischen Entwicklungsroman, der gleichzeitig Politthriller ist - immer vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit dem Faschismus. Meine Idee war, den Antikriminalroman zu schreiben, der in einer kriminellen Epoche spielt.Ulrich Becher